Mal wieder so nen Abend, den ich damit verbringe, wutschnaubend verschütteten Nagellack vom Badezimmer-Fußboden wegzuschrubben statt mit lackierten Nägeln auf ner Vernissage zu brillieren.
Und mich frag, warum ich mich hier auf dieser Plattform so einsam fühl unter all den achtsamen bedürfnisorientierten Supermums, denen zahlenmäßig ganze Großstädte folgen. Während es nebenan im Schlafzimmer weit nach 20 Uhr rungst und tobt statt schnarcht und die nächste Heulattacke, weil einer den anderen geschubst/gezwickt oder getreten hat, maximal eine Minute vor mir liegt, bin ich plötzlich felsenfest sicher, dass das Babyzeug weg muss, was seit Wochen darauf wartet aussortiert oder behalten zu werden & statt einem dritten Kind eher geklärt werden müsste, wie die zwei, die schon hier sind, verschwinden.
Ob das funktioniert fürs eigene Glück, täglich hunderttausend Fremden Bilder und Zeilen dazu zu posten, die in den 90ern wenn überhaupt als Landliebe-Werbung durchgegangen wäre?
Es lässt mich auf jeden Fall fragen, was ich falsch mach, dass bei uns kaputte Türrahmen und verschüttete Nagellackbilder rauskommen statt Sepia-Familienglück.
Doch wenn ich mich so recht erinnere, an Schulzeiten und so – gott, wäre mir das peinlich gewesen, jeden Tag von meiner Mutter so nen gestellten Familienmist im Netz zu sehen.
Das Babyzeug bleibt.
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