Am 25. Mai wurde bei einem Polizeieinsatz in Minneapolis ein Mann auf offener Straße vor unzähligen Zeugen von einem Polizisten ermordet. Er soll versucht haben, mit einem gefälschten 20-Dollar-Schein in einem Lebensmittelgeschäft zu bezahlen. Die Szenen seiner Verhaftung aka seiner Ermordung wurden in einem mittlerweile millionenfach angesehenen Handyvideo festgehalten. Darauf zu sehen: wie der 46-jährige George Floyd wehrlos neben einem Streifenwagen auf den Pflastersteinen liegt. Wie ein Polizist – 3 weitere waren an der Verhaftung beteiligt – ihm Minuten lang das Knie auf den Hals drückt. Wie er fleht: „Bitte, ich kann nicht atmen“. Und darauf das Bewusstsein verliert. Der Krankenwagen kam für den Vater zweier Töchter zu spät.
Schwanger blende ich generell jegliche News über Gewalt aus – aus dem einfachen Grund, danach nicht schlafen zu können, weil mich die Bilder verfolgen, nicht mehr weggehen wollen. George Floyds Fall hat ein Wegsehen nicht verdient. Er verdient Gerechtigkeit.
Möglichkeiten, Gewaltexzesse durch Polizisten einzudämmen, gibt es. In einer der liberalsten Städte der USA, San Francisco, hat es in den vergangenen zwölf Monaten nicht einen solchen Todesfall mehr gegeben. Aus dem einfachen Grund, dass die Regeln, wann Polizisten jemanden niederringen oder wann sie von Schusswaffen Gebrauch machen dürfen, verschärft wurden. Wie so oft ist die Frage, was die Politik dafür macht, damit diese greifen. Trump droht aufgrund der Proteste seit der Ermordung „bei Plünderungen zu schießen“. Ein Kreislauf der Wut, der schwer zu durchbrechen scheint. Durchbrochen werden muss!
George Floyd hat sein Leben wegen einer Bagatelle verloren. Und wenn es nicht in jedem darüber veröffentlichten Artikel darum gehen würde, dass er Schwarz, der Polizist weiß ist, dann würden vielleicht noch mehr darauf reagieren.
Werde laut bei Polizeiverhalten, das über die Gürtellinie geht! Wenn die Reaktion zu radikal wirkt – ob in verbaler oder physischer Form! Laut werden, Kamera draufhalten, einmischen, nicht akzeptieren. „Sagt seinen Namen“, lautet der Ausruf der Proteste gegen Polizeigewalt. Auf der Straße sowie in sozialen Netzwerken. Sein Name: George Floyd.
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