Wenn man nach etwas sucht und nicht weiß, nach was und plötzlich fällt es einem wie Schuppen vor die Augen. Wenn man lange Zeit denkt, nicht zu wissen, was man will und jeglichen Ablenkungsmanövern, Alltagskriegen und gesellschaftlichen Druck mehr Platz schafft, als seinem eigentlichen Ziel. Scheiße, ich wusste schon immer, dass ich mal eine Putzfrau brauch, um nicht suizidgefährdet zu sein und eine Haushälterin, die gesund kocht, um nicht kugelrund durchs Leben zu tigern. Und dass das Talent in mir schlummert, um das Geld zu verdienen, das man für diesen Lifestyle braucht, stand vor der Eizellenbefruchtung auch außer Frage. Als kochende und putzende Mutti bin ich nun zu der frustrierten Furie mutiert, die ich niemals sein wollte, immer im Hinterkopf die anderen „Organisierten“, die zwar auch ab und an maulen, aber nicht halb so leidenschaftlich und desaströs wie meine Schallplatte, die seit 4 Jahren an einer Stelle hängt. Ich will nicht die natürlichste Mutter der Welt sein. Ich will roten Lippenstift am Champagnerglas, während die Kinder im Garten turnen und einen Mann, den ich um den Verstand bringe, statt auf die Nerven zu gehen, Buch- und Lesetouren und öfter mal weg sein, und voller Appetit nach Hause kommen und in der Woche nachmittags mit meinen Jungs abhängen statt gestresst vom Büro zu hetzen. So möcht ich es und nicht anders, hex hex, so soll es sein.
No Comments